Forschung & Studien
Vom Schein zur Lösung: Blutdrucksenkung nach uRDN-Crossover
26. Juni 2025
Eine neue Analyse aus dem RADIANCE-Studienprogramm1 zeigt, dass Patienten mit unkontrollierter Hypertonie, die nach einer Scheinbehandlung zur Ultraschall-Renalen Denervation (uRDN) wechselten, eine signifikante und anhaltende Blutdrucksenkung erfuhren – ohne eine Erhöhung der Medikamentenbelastung.
Die von Dr. Bloch und KollegInnen geleitete Studie fasste Daten aus drei internationalen, randomisierten, scheinkontrollierten Studien zusammen (RADIANCE-HTN SOLO, TRIO und RADIANCE II). Im Fokus standen 92 Patienten, die zunächst eine Scheinprozedur erhielten, später jedoch aufgrund weiterhin unkontrollierten Blutdrucks trotz antihypertensiver Medikation eine renale Denervation mit Ultraschall erhalten haben.
Zentrale Ergebnisse:
- Durchschnittliche Senkung des systolischen Tagesblutdrucks (ambulant) um 9,2 mmHg nach 12 Monaten.
- Praxisblutdruck sank im Mittel um 5,6 mmHg, ohne signifikante Zunahme der Medikamentenzahl.
- 40–45 % der Patienten erreichten bei Nachuntersuchungen einen Tagesblutdruck unter 135/85 mmHg.
- Der Eingriff wurde gut vertragen, ohne geräte- oder verfahrensbedingte Komplikationen.
Diese Ergebnisse unterstreichen den klinischen Nutzen von uRDN als praktikable Option für Patienten mit unkontrollierter Hypertonie – insbesondere in realitätsnahen Versorgungssituationen, in denen Medikamentenpläne nicht streng kontrolliert werden. Zudem verdeutlichen sie das Potenzial von uRDN zur Reduktion des kardiovaskulären Risikos, da selbst moderate Blutdrucksenkungen mit einer signifikanten Abnahme schwerwiegender kardiovaskulärer Ereignisse verbunden sind.
Obwohl es sich um eine Beobachtungsstudie mit gewissen Einschränkungen handelt – wie nicht standardisierter Medikamenteneinsatz und unvollständige 12-Monats-Nachverfolgung – liefert sie wichtige praxisnahe Evidenz zur Unterstützung von uRDN.
„Diese Ergebnisse zeigen, dass die Ultraschall-Renale Denervation auch unter Alltagsbedingungen eine bedeutende und nachhaltige Blutdrucksenkung bewirken kann – ohne zusätzliche medikamentöse Belastung. Das ist eine starke Bestätigung für das Potenzial dieser Therapie und ein vielversprechender Schritt hin zu einer breiteren Anwendung in der Hypertoniebehandlung.“ – Dr. Michael J. Bloch
Studie auf Euro Intervention zum Nachlesen:
Article: Changes in blood pressure after crossover to ultrasound renal denervation
Referenz:
1 | Changes in blood pressure after crossover to ultrasound renal denervation; Michael J. Bloch et al; on behalf of the RADIANCE investigators; EuroIntervention 2025; 21:93-95; DOI: 10.4244/EIJ-D-24-00321 |
März 11, 2025
13 randomisierte, scheinkontrollierte Studien (N=2.285) untersuchten die Wirksamkeit und Sicherheit der ultraschallbasierten renalen Denervierung (uRDN) und der radiofrequenten renalen Denervierung (rfRDN). Die uRDN zeigte über alle Zeitpunkte hinweg eine stärkere Senkung des ambulanten systolischen Blutdrucks.