Forschung & Studien
Neue Forschung zeigt: Bis zu 35 Millionen Amerikaner könnten für RDN infrage kommen¹
22. September 2025
Eine neue Ära im Bluthochdruckmanagement
Die renale Denervation (RDN) hat sich als vielversprechende Zusatztherapie für Patienten mit unkontrolliertem Bluthochdruck etabliert. Trotz verfügbarer wirksamer Medikamente gelingt es etwa 75 % der US-amerikanischen Erwachsenen mit Hypertonie nicht, ihren Blutdruck unter Kontrolle zu bringen.¹ Ein ähnliches Bild zeigt sich in Europa, wo ebenfalls ein erheblicher Anteil der Patienten trotz medikamentöser Therapie die Zielwerte nicht erreicht – ein klarer Hinweis auf den gemeinsamen Bedarf an innovativen Behandlungsstrategien wie RDN.²
RDN, ein katheterbasierter Eingriff zur Behandlung der Nerven in den Nieren, hat in mehreren randomisierten kontrollierten Studien (RCTs) eine blutdrucksenkende Wirkung gezeigt. Auch wenn bis zu 30 % der Patienten keine signifikante Blutdrucksenkung nach der renalen Denervation erfahren, erzielen diejenigen mit stark erhöhten Ausgangswerten häufig substanzielle und klinisch relevante Verbesserungen.
Umfang der Forschung¹
Eine aktuelle Studie, veröffentlicht in JACC: Cardiovascular Interventions von Watson et al. (2025), hatte zum Ziel, die Anzahl der US-Erwachsenen zu quantifizieren, die potenziell für eine RDN-Therapie infrage kommen. Anhand von Daten aus fünf Zyklen der National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) von 2009–2020 in den USA und Europa analysierten die Forscher die Prävalenz von Hypertonie und wendeten vier verschiedene Einschlusskriterien an:
- Sham-kontrollierte RCTs
- Einschlussquote: 2,05 % (~2,3 Millionen Erwachsene)
- US-Einarmige Registerstudien
- Einschlussquote: 16,9 % (~19 Millionen Erwachsene)
- SCAI 2023 Positionspapier
- Einschlussquote: 22,6 % (~25 Millionen Erwachsene)
- Fokus auf resistente Hypertonie, Unfähigkeit zur Medikamentenerweiterung und kardiovaskuläre Komorbiditäten
- FDA-zugelassene Indikation
- Einschlussquote: 31,6 % (~36 Millionen Erwachsene)
- Breiteste Kriterien, was Bedenken hinsichtlich Überbehandlung aufwirft
Wichtige Erkenntnisse¹
- Die Studie identifizierte 113,8 Millionen US-Erwachsene mit Hypertonie.
- Je nach angewandten Kriterien könnten zwischen 2,3 und 36 Millionen für RDN infrage kommen.
- Die breite Zulassung durch die FDA könnte dazu führen, dass über 10 Millionen Patienten RDN erhalten, ohne einen spürbaren Nutzen zu erfahren.
- Im Vergleich dazu erfüllen nur 4,75 % der Patienten die Kriterien für Spironolacton gemäß den AHA-Leitlinien – ein Hinweis auf die weitreichende potenzielle Anwendung von RDN.
Klinische und wirtschaftliche Auswirkungen¹
Obwohl RDN Sicherheit und potenzielle Langzeitvorteile gezeigt hat, stellt das Fehlen von Instrumenten zur Vorhersage des Therapieansprechens eine große Herausforderung dar. Die Behandlung von Nicht-Respondern könnte zu unnötigen Eingriffen und erheblichen wirtschaftlichen Belastungen führen. Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit von:
- Verbesserter Patientenauswahl
- Verfeinerten klinischen Leitlinien
- Weiterer Forschung zu Prädiktoren für das Ansprechen auf RDN
Quellen:
1 | N. Watson et all.; RESEARCH LETTER “National Estimates of Patient Eligibility for Renal Denervation Therapy”; JACC: Cardio Vascular Interventions; American College of Cardiology Foundation |
2 | E. Barbato et all.; European Heart Journal “Renal denervation in the management of hypertension in adults. A clinical consensus statement of the ESC Council on Hypertension and the European Association of Percutaneous Cardiovascular Interventions (EAPCI)”, Volume 44, Issue 15, 14 April 2023, Pages 1313–1330, https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehad054 |
Juni 26, 2025
Patienten mit unkontrolliertem Bluthochdruck verzeichneten nach dem Wechsel zur Ultraschall-Renalen Denervation (uRDN) signifikante Blutdrucksenkungen – und das ohne eine Erhöhung der Medikation.
März 11, 2025
13 randomisierte, scheinkontrollierte Studien (N=2.285) untersuchten die Wirksamkeit und Sicherheit der ultraschallbasierten renalen Denervierung (uRDN) und der radiofrequenten renalen Denervierung (rfRDN). Die uRDN zeigte über alle Zeitpunkte hinweg eine stärkere Senkung des ambulanten systolischen Blutdrucks.